King of Prussia Baukasten
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Artikelbeschreibung
Das geschäftige Städtchen Vergennes, nördlich des Champlain Sees malerisch am Ufer des Otter-Creek gelegen, war für den Schiffsbau sozusagen wie geschaffen. Außer einer Eisengießerei, in der Nägel, Dorne und Kanonenkugeln hergestellt wurden, gab es dort auch ein hervorragend ausgestattetes Sägewerk, in dem das aus den ausgedehnten Wäldern der Umgebung stammende Holz vorwiegend Weißeiche und Kiefer verarbeitet wurde. Man schrieb den 23. Juli 1812: Mehr als 200 Schiffszimmerleute machten sich unter der Leitung von Adam und Noah Brown ans Werk und legten die als 20-Kanonen-Brigg konzipierte "Eagle" auf Kiel. Vom Stapel lief das imposante Schiff mit seinen 117 Fuß Länge und 34 Fuß Breite schließlich am 11. August 1814. Bewaffnet mit zwölf 32-Pfünder-Karronaden und acht 18-Pfünder Karronaden brachte es die Eagle auf ein Gesamtgewicht von insgesamt 508 Tonnen.
John Carter, der sich gerne mit "König von Preußen" anreden ließ, war der wohl berühmteste und gewitzteste aller Schmuggler, die in Cornwall im Süden Englands ihr Unwesen trieben. Seinen Spitznamen - dem übrigens die zwischen Penzance und Portleven gelegene Bucht "Prussia Cove" ihren Namen verdankt - trug er von klein auf, denn bei den Kriegsspielen mit seinen Brüdern wollte John immer Friedrich der Große, König von Preußen, sein.
Carters Vorherrschaft auf dem Meer dauerte von 1777 bis 1807. Nach seinem Tod trat sein Stiefsohn William Richards in die Fußstapfen des berüchtigten Schmugglers; "Prussia Cove" behielt den Ruf als gefährliches Schmugglernest.
Fast alles, was wir heute über John Carter wissen, beruht auf Legenden, die man sich vor Ort erzählt. John und sein Bruder Harry waren seinerzeit unangefochtenen die Leader aller Schmuggler in Cornwall. Trotz seines zweifelhaften Berufs war Carter dafür bekannt, dass er in seinem Geschäften überaus korrekt war, und geradezu legendär war das Geschick, mit dem er sein Schiff vom Typ Hoy zu steuern wusste. Beamte der Zollbehörde nutzten ein paar Tage seiner Abwesenheit aus: sie beschlagnahmten eine frisch aus Frankreich eingetroffene Schiffsladung und verbrachten die Waren in die Lagerhallen des Zolls. Als Carter zurück war, scharrte er seine Männer um sich, brach in die Hallen der Zollbehörde ein und holte sich die Ware zurück - und dabei ließ er alle anderen dort befindlichen Sachen stehen, die nicht "seine" waren.
Einmal wurde die Hoy Carters von einem Sloop verfolgt; Carter steuerte sein Schiff kaltblütig durch einen engen Durchgang des Riffs. Weil die Ebbe eingesetzt hatte, liefen die Verfolger auf Grund und konnten ihre Kanonen nicht gegen die Schmuggler unter John Carter einsetzen, die sich ungestört mit der Beute aus dem Staub machten.
Was macht den Schiffstyp "Hoy" aus?
Die Antwort auf die Frage liegt in der Konzeption und dem Aufbau des Schiffs. Anders als die seinerzeit überaus populären Sloops, die zumeist aus widerstandsfähigem und schweren englischen Eichenholz konstruiert waren, wurden die Hoys aus Tannenholz gezimmert, das ebenfalls wasserdicht, dabei jedoch preiswerter und vor allem leichter war. Leichtes Holz bedeutete weniger Gewicht und somit eine größere Schnelligkeit. Auch die Rümpfe der beiden Schiffstypen waren unterschiedlich aufgebaut: Die Hoys hatten einen Rumpf der Bauart "Carvel", bei dem die Beplankung nebeneinander verlaufend aufgebracht ist, was eine glatte und fließende Oberfläche ergibt.
Die Sloops hingegen hatten einen so genannten "Clinker"- Rumpf mit übereinander aufgebrachten Planken; das war zwar der Dichtigkeit zuträglich, verschaffte dem Schiff jedoch eine gewisse Trägheit, weshalb zumal bei Wellengang Geschwindigkeit aus der Fahrt herausgenommen werden musste. Der Rumpf der Hoys war zudem breiter und der Kiel reichte weniger tief ins Wasser, so dass man mit diesen Schiffen auch in Küstennähe und in Kanälen manövrieren konnte, wo andere Schiffe auf Grund gelaufen wären.
Der Typ Hoy variiert in der Größe -es gibt ebenso kleine Hoys mit nur einem Deck wie auch große, mit Kanonen bestückte Schiffe für eine Besatzung von zirka 50 Mann, ausgestattet mit einem Laderaum für große Lasten. Ein weiterer Vorteil der Hoys war die Art ihrer Besegelung. Die Sloops hatten vorne wie hinten Dreiecksegel und einen langen Bugspriet. Recht ähnlich sah auf den ersten Blick die Besegelung bei den Hoys aus, jedoch war sie im Detail ausgereifter und war zumal durch Vierecksegeln unterstützt. Auf diese Weise ergab sich eine um 25% größere Segelfläche, in der der Fahrtwind aufgefangen werden konnte.
Baukasteninhalt
- Schiffständer mit Namensschild
- einteiliger Kiel und gesägte Spanten
- Leistenmaterial für die zweifache Beplankung und die Masten
- seitliche Verzierungen aus Metall
- gegossene Kanonen und alle benötigten Beschlagteile
- Flagge
- Segelstoff
- 10 Planbögen im Maßstab 1:1
- Baubeschreibung mit Stückliste in den Sprachen Deutsch, Englisch, Italienisch und Französisch
Technische Daten:
- Maßstab: 1:42
- Länge: 745 mm
- Breite: 320 mm
- Höhe: 630 mm
- Kategorie: Standmodell
- Schwierigkeitsstufe (1-5): 3 - erfahren
Konstruktion:
- Material Rumpf: Holz
- Material Aufbauten: Holz
- Rumpfbauweise: Spanten
- Beplankung: doppelt